Mit einem Wechsel zu Ökostrom leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz
Zu einem Ökostromanbieter sollten sie wechseln , wenn sie keinen Atomstrom mehr verwenden möchten. Erfreulich dabei ist, dass Ökostrom gar nicht teurer ist als herkömmlicher Strom. Also auch wenn sie genau rechnen müssen, brauchen sie auf Ökostrom nicht zu verzichten. Schon jetzt bestehen fast 20 Prozent des herkömmlichen Stroms aus regenerativen Quellen wie Sonne, Wind und Wasser. Diesen Anteil kann man stetig vergrößern , indem immer mehr Kunden Ökostrom nachfragen. Fast jeder überregionale Stromkonzern hat mittlerweile einige Ökostromtarife im Angebot. Leider ist der Begriff Ökostrom ist keine geschützte Produktbezeichnung, und so kommt es, dass unter der Bezeichnung Ökostrom oft auch konventionell erzeugter Strom angeboten wird.
Beim Strom selbst hat man keinen Hinweis, aus welcher Quelle er stammt. Grüner Strom sieht genauso aus wie Atomstrom und durch die Stromleitungen fließt der gleiche Strom wie zuvor. Man kann den Ökostrom physikalisch nicht von herkömmlichem Strom zu unterscheiden. Die stromerzeugenden Wind- und Wasserkraftwerke oder die Solaranlagen haben keine direkten Leitungen zum Kunden. Vorstellen kann man sich das Prinzip mit dem Bild eines riesigen Stromsees, der sich aus verschiedenen Quellen gespeist wird, und aus dem alle Stromkunden gleichermaßen beliefert werden. In dem Stromsee befindet sich also ein Mix aus Ökostrom und konventionell erzeugtem Strom. Je mehr Kunden Ökostrom ordern, umso größer wird der Anteil von Sonnenenergie, von Wind- oder Wasserkraft und Biomasse die den See beliefern, desto mehr Ökostrom wird in den See eingeleitet.
Manche Stromversorger legen inzwischen die Herkunft ihres Stromes offen, doch eine Kontrolle wie etwa bei Öko-Lebensmitteln ist vom Gesetzgeber nicht vorgesehen, so kann Ökostrom weiterhin ungeschützt vermarktet werden. Anhaltspunkte können beim Anbieterwechsel hin zu Ökostrom die Ökolabels sein. Genannt sei hier das POWER-OK-Label, das Grüner-Strom-Label (GSL) und diverse TÜV-Zertifikate. Die Label kennzeichnen Ökostromangebote, welche den Neubau umweltschonender Kraftwerke garantieren, und zwar über die gesetzlichen Anforderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hinaus.
Unübersichtlich wird die Situation noch dadurch, dass manche Anbieter Atomstrom zu Ökostrom umetikettieren können. Dies wird möglich durch die sogenannten RECS-Zertifikate. In Europa gibt es ein Zertifizierungssystem für Ökostrom, das "Renewable Energy Certificate System" (RECS). Ein RECS-Zertifikat erhält ein Betreiber von Ökostromkraftwerken für die umweltschonende Herstellung von Strom. Diese Zertifikate können nun aber unabhängig vom physikalischen Strom gehandelt werden. Der Umwelt nützt das gar nichts. Ein Atomkonzern könnte sich also RECS-Zertifikate kaufen und damit seinen Atomstrom als Ökostrom verkaufen. Möglich wird das dadurch, weil zurzeit in Europa viel mehr Ökostrom produziert wird als Nachfrage besteht. Erst wenn die Nachfrage nach Ökostrom deutlich steigen würde, könnte die RECS-Zertifikate den Bau von ökologischen Kraftwerken fördern.
Die Sonne ist die größte Energiequelle der Erde und spielt bei der Erzeugung von Ökostrom eine wichtige Rolle. Sie stellt uns Energie in Form von Licht und Wärme zur Verfügung. Theoretisch könnte die Sonnenenergie eines einzigen Tages, etwa 960 Billionen kW, den gesamten Energiebedarf der Menschheit 180 Jahre lang decken. Die Sonnenenergie, welche an der Erdatmosphäre ankommt ist konstant, aber nicht die gesamte Energie kommt an der Erdoberfläche an. Solarenergie kann man auf zwei grundsätzlich verschiedenen Technologien nutzen, der Solarthermie und der Photovoltaik.
Bei der Solarthermie wird die Wärme der Sonne als Energiequelle genutzt. Die Funktionsweise ist relativ einfach. Sonnenkollektoren werden zum Beispiel auf dem Dach eines Hause montiert . Diese Solarthermiemodule besitzen dünne Röhren in denen der sogenannte Wärmeträger (ein flüssiges Frostschutzmittel) erwärmt wird. Diese Flüssigkeit nimmt die Wärme der Sonne auf. Die dunkle Farbe der Sonnenkollektoren erhöht dabei den Wirkungsgrad der Anlage. Die heiße Flüssigkeit wird in den dünnen Röhren von einer Pumpe zu einem Wärmetauscher weiterbefördert. Im Wärmetauscher wird die aufgenommene Sonnenwärme auf das Trinkwasser im Speicher zu übertragen. Dieses erwärmte Wasser kann dann dazu benutzt werden, eine Heizanlage zu betreiben oder im Haushalt zum Baden oder Duschen. Ein Nachteil der Solarthermie wird hier gleich deutlich: Nur während der Sommermonate verfügt die Solarthermieanlage über die meiste Energie, also zu einer Zeit, in der die Heizanlage am wenigsten gebraucht wird. Die Leistung der Solarthermieanlage geht während des Winterhalbjahres zurück, also genau dann wenn mehr Heizenergie benötigt würde.
Bei der Photovoltaik wird mittels Solarzellen das Sonnenlicht in elektrische Energie umgewandelt. Der Umwandlungsvorgang beruht auf dem sogenannten Photoeffekt . Hierunter versteht man die Freisetzung von Ladungsträgern in einem Festkörper durch Einstrahlung von Sonnenlicht. Photovoltaikmodule werden prinzipiell genauso installiert wie die oben beschriebenen Solarthermiemodule. In ihnen befinden sich eine Vielzahl von in Reihe geschalteten Solarzellen, die letztlich den Strom liefern. Sie werden also selbst zum Produzenten von Ökostrom. Den elektrischen Strom können sie für ihren eigenen Haushalt nutzen. Nicht benötigter Strom kann aber auch in das öffentliche Netz der Stromversorger eingespeist werden. In diesem Fall erhalten sie dafür eine Vergütung. Da eine Photovoltaikanlage nur vom Licht der Sonne abhängig ist, ist Ihre Leistungsfähigkeit ist im Winter annähernd so hoch wie im Sommer. Neue Entwicklungen bei der Oberflächenstrukturierung und der Zellentwicklung führen zu immer besserem Wirkungsgrad.